13. – 30. April 2023 Museum Judengasse, Battonnstrasse 47, 60311 Frankfurt am Main und Umgebung
Die Frankfurter JudengasseIm ausgehenden Mittelalter wurden die Jüdinnen und Juden in Frankfurt gezwungen, in einen abgeschlossenen Bezirk entlang der mittelalterlichen Stadtmauer umzuziehen. Die Frankfurter Judengasse blieb mehr als 300 Jahre lang unverändert bestehen. Im 17. Jahrhundert wohnten knapp 3.000 Menschen in dem Ghetto, das sich zwischen der heutigen Konstablerwache und dem Börneplatz befand. Trotz des begrenzten Raums entwickelte sich die Judengasse zu einem der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens Europas.
Die Spuren des Ghettos sind heute weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Lediglich die Fundamente von fünf Häusern im Museum Judengasse zeugen von der jüdischen Geschichte der Frühen Neuzeit.
Spielwürfel aus Tierknochen (Rind). Gefunden unter den Produktionsabfällen einer Würfelmanufaktur in einer Grube unter dem Haus Pfau. Sie bestand in einem nicht näher zu bestimmenden Zeitraum innerhalb des 15. bis 17. Jahrhunderts.
Foto: U. Dettmar © AMF
Das Event
Das mehrtägige Pop-up-Event „Mapping Memories“ kreist um die gewaltsam verdrängten Spuren der Judengasse aus dem öffentlichen Raum. In seinem Zentrum steht eine Pop-up-Ausstellung mit archäologischen Funden sowie eine künstlerische Intervention in die heutige Gestalt des historischen Orts. „Mapping Memories“ macht materielle wie immaterielle Erinnerungsspuren vor Ort sicht- und erfahrbar. Das Event umfasst Performances, Installationen, eine digitale Rekonstruktion der Judengasse, Gespräche, Workshops, die Entwicklung von Open Educational Ressources, Führungen im Stadtraum und eine neue Außenraumkommunikation rund um das Museum Judengasse.
METAhub Frankfurt
METAhub (Museum, Education, Theatre, Arts) ist ein Projekt des Jüdischen Museums Frankfurt, des Archäologischen Museums Frankfurt und des Künstlerhauses Mousonturm, das jüdische Geschichte in digitaler wie performativer Form in den Stadtraum trägt.
Das Projekt wird in Kooperation mit dem Node Verein für digitale Kultur durchgeführt und basiert auf einer neuartigen Form der Zusammenarbeit zwischen Museumsmacher*innen und Dramaturg*innen auf der einen und Medienkünstler*innen auf der anderen Seite. Eine erste Projektphase widmete sich dem materiellen wie immateriellen Erbe der Börneplatzsynagoge, die zweiten Projektphase setzt sich mit der Geschichte der Frankfurter Judengasse auseinander. Die Ergebnisse der transdisziplinären Zusammenarbeit werden in mehrtägigen Pop-up-Events und auf der Online-Plattform metahubfrankfurt.de präsentiert.
METAhub Frankfurt wird von der Kulturstiftung des Bundes, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt gefördert. Weitere Kooperationspartner des Projekts sind das Fritz Bauer Institut, die Max Dienemann / Salomon Formstecher Gesellschaft Offenbach und das Haus der digitalen Medienbildung in Darmstadt.