Im Laufe des 8. Jh. trat ein neuer Werkstoff seinen Siegeszug in Mitteleuropa an – Eisen. Die in Vorderasien seit längerem verbreiteten Kenntnisse der Eisenverarbeitung gelangten nun auch nach Mitteleuropa. Das neue Material hatte gegenüber Kupfer oder Bronze einen entscheidenden Vorteil: hatte man gelernt, die schwierigeren Verhüttungstechniken zu beherrschen, war Eisenerz ein nahezu überall verfügbarer Rohstoff. Welche Auswirkungen auf die Gesellschaft waren damit verbunden?
Hallstattzeit – Aufstieg gesellschaftlicher Eliten
In der Zeit zwischen dem 8. und 5. Jh. v. Chr. wird der Einfluss der mediterranen Welt auch in hiesigen Breiten stärker. Importierte Luxuswaren, wie z.B. Bronzegefäße oder große Mengen Wein, werden in einer Gesellschaft mit fortschreitender sozialer Differenzierung bei den Eliten wichtige Prestigeobjekte. Bei den Kriegern gewinnt Pferd und Wagen eine zunehmende Bedeutung.
Siedlungen diese Epoche sind aus dem Stadtgebiet unbekannt, die zahlreichen Grabhügel jener Zeit mit Körperbestattungen und aufwendigen Beigaben – Waffen, Gefäßen und kunstvollem Schmuck – ermöglichen jedoch faszinierende Einblicke in die Hallstattkultur unserer Region. Allem voran das neu inszenierte Grab des Keltenfürsten aus dem Frankfurter Stadtwald mit seinen kostbaren Beigaben.
Latènezeit – Kelten, eine rätselhafte Kultur
Die späte Eisenzeit (5. Jh. bis zur Zeitenwende) ist die Zeit der keltischen Latènekultur. Nun entstanden mit den oppida wirtschaftliche, religiöse und administrative Zentren, wie z.B. in Bad Nauheim oder bei Oberursel. Unter mediterranem Einfluss werden eigene Münzen geprägt. Der Münzschatz aus Oberursel stammt aus dem 1. Jh. v. Chr. Die präsentierten Grabfunde, vor allem der aufwendig verzierte Schmuck wie die Zierkämme mit Pferdegriff aus Frankfurt Praunheim, führen uns die rätselhaften Vorstellungswelten einer verschwundenen Kultur vor Augen.