Des Lichtes beraubt
Totenehrung in der römischen Gräberstraße von Mainz-Weisenau
08.09. – 19.11.1995
Das römische Mainz war für Jahrhunderte als Provinzhauptstadt und Militärstützpunkt einer der zentralen Orte im Norden des Römischen Reichs. Verwaltung und Handel wurden von hier aus gelenkt und gefördert. Als Mittelpunkt der römischen Kultur gingen von dort wesentliche Einflüsse auf die Einheimischen aus. Die ortsansässigen Kelten mussten sich dabei nach der Besetzung Galliens nicht nur mit den neuen Machthabern aus Italien auseinandersetzen. Sie trafen in der Folge auch auf Zuwanderer aus anderen, teilweise weit entfernten Provinzen des Römischen Reichs. Dieses Zusammenwachsen verschiedener Kulturen lässt sich sehr gut an der äußerlichen Gestaltung der Bestattungsplätze und der dort ausgeübten Riten nachvollziehen.
Während der Ausgrabungen die 1982/92 im Mainzer Vorort Weisenau vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz durchgeführt wurden, gelang es, große Teile einer nach römisch-italischem Vorbild angelegten Gräberstraße freizulegen. Dabei konnten neben 280 Bestattungen auch die Fundamente mehrerer, teilweise monumentaler Mausoleen und Spuren der Totenehrungen an den Gräbern erforscht werden.