Das weiße Gold der Kelten
Das Salzbergwerk von Hallstatt in den österreichischen Alpen
29.11.2008 – 26.04. 2009
Archäologische Funde belegen Salzgewinnung in großem Stil bereits in prähistorischer Zeit. Der oberösterreichische Fundort Hallstatt im Salzkammergut gab der frühen Eisenzeit in West- und Mitteleuropa (800 – 450 v. Chr.) seinen Namen: „Hallstattzeit“. Schon vor etwa 150 Jahren wurde hier ein Gräberfeld mit oftmals äußerst reichen Grabbeigaben entdeckt. Das nahe gelegene Salzbergwerk wird erst seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erforscht – es gilt heute als das bekannteste prähistorische Bergwerk. Die Ausgrabungen 200 Meter unter der Erde gestalten sich allerdings schwierig, denn die prähistorischen Stollen haben sich wieder geschlossen, so dass die Archäologen die Gänge neu graben und sichern müssen. Die frühesten Nachweise von bergmännischer Tätigkeit in Hallstatt datieren in die Bronzezeit, vor etwa 3400 Jahren.
Um das kostbare Salz unter Tage abzubauen, nahmen die Bergleute eine beschwerliche Arbeit in den Stollen auf sich. Ihre Werkzeuge sowie Textilien und Leder haben sich dank der natürlichen Salzkonservierung hervorragend erhalten. So konnten bei den Ausgrabungen z. B. Tragesäcke aus Rinderhaut für den Salztransport, Holzschaufeln sowie vollständige Bronzepickel geborgen werden. Durch neue anthropologische Untersuchungen an den Skeletten aus dem Gräberfeld lassen sich typische Bewegungsabläufe und Tätigkeiten nachweisen: Männer schlugen die Salzbrocken mithilfe der Bronzepickel aus dem Gestein, während die Frauen für den Transport des Salzes verantwortlich waren – sie mussten schwere Lasten heben.
Die mühsame und gefährliche Arbeit im Bergwerk schien sich allerdings gelohnt zu haben, denn aus den Gräbern des Hallstätter Gräberfeldes konnten zahlreiche wertvolle Beigaben geborgen werden. Offensichtlich floss ein signifikanter Teil des erwirtschafteten Ertrags an die Bergarbeiter zurück. Kunstvoll verzierter Gold- und Bronzeschmuck, Bernsteinperlen, Waffen und Werkzeuge aus Bronze und Eisen sowie zahlreiche Gefäße aus Ton und Bronzeblech werden in der Ausstellung gezeigt.